Thailand

Phang Nga Bay & Khao Sok Nationalpark 🏞️

In der zweiten Woche waren wir in Khao Lak, einem Strandort oberhalb von Phuket. Ich habe mich richtig gefreut, ein paar Tage am Strand ganz entspannt zu verbringen. Neben der Zeit am Strand hatten wir noch zwei Ausflüge geplant, die beide wirklich beeindruckend waren.  

Phang Nga Bay

Nachdem wir montags gelandet waren, hieß es am Dienstag direkt früh aufstehen (6:30 Uhr… wer mich kennt, weiß, dass das weit vor meiner bevorzugten Uhrzeit liegt). Rund eine Stunde später wurden wir schon vom Transferbus abgeholt, der uns zum Pier brachte.

Bevor wir auf unser Boot steigen konnten, wurde ich allerdings noch mit meiner ganz persönlichen Horror-Vorstellung konfrontiert. Auf dem Boot gab es keine Toiletten, deshalb wies uns unser Guide an, dass wir am Pier noch gehen sollten. Ich ging also in eine der (zugegebenermaßen sowieso relativ schmuddeligen) Kabinen und ruckelte an der Tür rum, weil der Mülleimer so blöd aufgestellt war, dass man diese nicht schließen konnte. In diesem Moment sah ich aus meinem Augenwinkel eine Bewegung, die sich bei genauerem Hinsehen als handtellergroße Spinne herausstellte. Da stand ich also auf geschätzt einem Quadratmeter mit meinem definitiven Nicht-Lieblingstier und konnte nicht vor und nicht zurück, weil die Tür ja jetzt durch den Mülleimer klemmte. Nach einem kurzen Aufschreien meinerseits und einigen tiefen Atemzügen nahm ich dann meinen ganzen Mut zusammen und ruckelte die Tür zurück, um diesen Ort schnellstmöglich zu verlassen.

Leider blieb es nicht bei dieser einen Spinnen-Begegnung…ich kann mich gar nicht erinnern, die Konfrontationstherapie dazugebucht zu haben. Aber zumindest ist bisher keine größere mehr dazugekommen.

Jetzt aber weiter zum schönen Teil des Tages: wir stiegen zusammen mit etwa zehn anderen Teilnehmern in ein kleines Holzboot und machten uns durch die Bucht auf zu unserem ersten Stopp zum Kayakfahren. Wir starteten in einer Art Fluss, entlang von Mangrovenwäldern. Die Gegend um uns herum wurde langsam immer weiterläufiger und die ersten Felsen und Inseln tauchten auf.

Während es schon beeindruckend war, das alles von unserem Holzboot aus zu sehen, so war es nochmal faszinierender als wir ins Kayak umstiegen. Praktischerweise mussten wir uns hier nicht mal selbst anstrengen, sondern hatten einen „Fahrer“, der das für uns übernahm. So nah an der Wasseroberfläche wirkten die dschungeligen Felsen um uns herum plötzlich noch viel höher. Wir fuhren jetzt nicht mehr nur an den Mangrovenwäldern entlang, sondern mitten durch. Das Licht war hier ganz besonders, leicht gedimmt durch die Bäume, aber gleichzeitig glitzerte die Wasseroberfläche um uns herum. Unser Kayakfahrer lotste uns langsam weiter von den anderen weg, sodass wir die Stille und Geräusche noch besser wahrnehmen konnten. Nach etwa einer Dreiviertelstunde brachte er uns zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Phang Nga Bay ist in Deutschland vor allem aus dem James Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ bekannt, der dort teilweise gedreht wurde. Unser nächster Stopp war die Insel, die inzwischen unter dem Namen James-Bond-Island bekannt ist. Im Vergleich zum Kayakfahren war das hier das absolute Kontrastprogramm. Die kleine Insel war vollgepackt mit Touris und Souvenirständen. So toll der Felsen auch aussah, so wenig hat mir die Atmosphäre dort gefallen.

Den nächsten Stopp fand ich dafür umso spannender! Wir besuchten das Panyee-Village, ein schwimmendes Dorf mit etwa 1700 Einwohnern hauptsächlich muslimischer Abstammung. Schon unsere Ankunft war außergewöhnlich: wir legten an einem schwimmenden Fußballfeld an! Es gab sogar Supermärkte, Geldautomaten, eine Schule und Restaurants. Ich war wirklich erstaunt, wie groß das Dorf war, dafür dass es komplett auf Stelzen gebaut war. Nach einem Rundgang ließen wir uns in einem der Restaurants nieder, um dort zu Mittag zu essen.

Für unseren letzten Stopp mussten wir mit dem Boot zunächst zu unserem ursprünglichen Startpunkt zurückfahren. Dabei gerieten wir in heftigen Regen und mit Regenponchos ausgestattet, sah das ganze Boot aus wie Zwerge 😉

Vom Bootsanleger aus wurden wir dann mit dem Auto weiter zu einem Höhlentempel gefahren. Neben großen Buddhastatuen konnte man dort auch freilaufende Affen sehen – von denen hielten wir uns aber lieber fern.

Nach diesem letzten Stopp ging es für uns zurück ins Hotel, wo wir den Rest des Nachmittags am Pool entspannten.

Khao Sok Nationalpark

Am nächsten Morgen mussten wir leider ähnlich früh aufstehen, aber auch das hat sich definitiv gelohnt! An diesem Tag ging es für uns in den Khao Sok Nationalpark. Er besteht hauptsächlich aus Regenwald mit einem riesigen See in der Mitte, dem Cheow-Lan-Lake (etwa doppelt so groß wie der Chiemsee). Wir hatten uns für eine Bootstour auf genau diesem See entschieden, um so die Natur des Parks zu entdecken.

Nach unserer Ankunft bestiegen wir ein noch kleineres Holzboot als am Tag zuvor und fuhren zunächst eine Weile über den See. Die Landschaft war unglaublich und ich hätte den ganzen Tag nur damit verbringen können, mich umzuschauen. Unser erster Stopp war ein kleiner Fotostopp vor einer besonders schönen Felsformation, bevor wir danach weiter zu einer Tropfsteinhöhle fuhren. Wir wurden alle mit Stirnlampen ausgestattet und durften danach die Höhle betreten. Dadurch, dass sie nur von unseren Lampen beleuchtet wurde, hatte das Ganze etwas abenteuerliches, als würden wir diese Höhle gerade entdecken. Neben den Stalagmiten und Stalaktiten sahen wir außerdem Fledermäuse und – nicht unbedingt zu meiner großen Freude – noch zwei weitere riesige Spinnen.

Zurück im Boot ging es zum Mittagessen in ein schwimmendes Restaurant. Nach dem Essen hatten wir die Möglichkeit, entweder Kayak zu fahren oder schwimmen zu gehen. Wir entschieden uns, beides zu tun und paddelten zunächst mit dem Kayak (diesmal mussten wir das leider selbst übernehmen 😉 ) zur nächstgelegenen Halbinsel. Als wir anhielten, um nach Tieren Ausschau zu halten, wurde mir das erste Mal diese unglaubliche Stille bewusst. Es war so ruhig, dass wir nur das Zirpen des Dschungels und das Plätschern um unser Kayak herum wahrnahmen. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so viel Stille um mich gehabt zu haben. Kein Auto, keine anderen Menschen, nicht mal das Geräusch des Winds. Es war unendlich entspannend.

Nachdem wir noch kurz schwimmen waren, machten wir uns schließlich auf den Weg zu unserem letzten Stopp an diesem Tag. Wir sollten hier etwa eine Stunde auf einem leichten Weg durch den Dschungel wandern. Als wir ankamen, stellte sich der „easy hiking trail“, der uns verkauft worden war, als reißender Wasserfall heraus. Und plötzlich wurde auch klar, dass der Guide mit „along the waterfall“ nicht etwa gemeint hatte, dass wir gemütlich neben dem Wasserfall spazieren, sondern, dass wir den gesamten Wasserfall hochklettern würden! Die Thais sind echt sowas von verrückt 😀 wer schaut sich denn bitte diesen Wasserfall an und denkt „Ach, das wäre doch mal eine schöne Wanderroute!“?

Auch wenn ich anfangs etwas skeptisch war, war es im Endeffekt eine wirklich einmalige Erfahrung. Die Steine waren tatsächlich auch trotz des Wassers gar nicht rutschig und es sah deutlich schwieriger aus als es war. Nass waren wir alle am Ende natürlich trotzdem :D. Im Nachhinein war es wirklich eine absolut unerwartete, verrückte Erfahrung, über die ich heute noch lachen muss.

Von dort aus fuhren wir dann mit dem Boot wieder zurück zum Anleger und konnten so auf dem Rückweg noch einmal die Natur genießen – zumindest bis es auch hier anfing zu regnen. Der Regen war durch das Tempo des Boots eher schmerzhaft und wir waren froh, den Rest des Tages sonniges Wetter gehabt zu haben. Nach der Ankunft sanken wir schlappig in die Sitze des Transferbusses bis zu unserem Hotel und nutzten die nächsten beiden Tage nur zum Entspannen am Strand.

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...